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Startseite » Die Schönheit der Autonomie

Von der Spendierhose zur Handtaschensammlung – die Füchse spenden und philosophieren ganz nebenbei über entscheidende Fragen der Mode

Spä­tes­tens wenn im Super­markt die Leb­ku­chen lie­gen, dann ist es bei Fuchs­kon­zept wie­der an der Zeit, unse­re lieb gewon­ne­ne Spen­den­ak­ti­on ein­zu­läu­ten. Wie in jedem Jahr unter­stützt jede Füch­sin indi­vi­du­ell eine Orga­ni­sa­ti­on oder ein Her­zens­pro­jekt ihrer Wahl mit einer fes­ten Sum­me. Schu­len, Ver­ei­ne, Tier- oder Natur­schutz, Kata­stro­phen­hil­fe oder ande­re Ein­rich­tun­gen – um Din­ge zu bewe­gen, braucht es ein­fach Geld. Mone­tä­res kann dazu bei­tra­gen, Hil­fe zur Selbst­hil­fe zu ermög­li­chen und leis­tet damit einen wich­ti­gen Bei­trag, um wich­ti­ge Pro­jek­te umzusetzen.

Und weil wir schon beim The­ma sind, möch­ten wir in die­sem Blog­bei­trag ein­mal einen sehr wei­ten Bogen span­nen, der mit der Selbst­er­mäch­ti­gung durch Geld beginnt und bei dem belieb­tes­ten Acces­soire der Frau­en endet: der Hand­ta­sche. Neu­gie­rig geworden?

Empower­ment durch Hosentaschen

Mit Empower­ment (eng­lisch Empower­ment: Befä­hi­gung, Ermäch­ti­gung, Über­tra­gung von Ver­ant­wor­tung) bezeich­net man Stra­te­gien und Maß­nah­men, die den Grad an Auto­no­mie und Selbst­be­stim­mung im Leben von Men­schen und Gemein­schaf­ten erhö­hen sol­len und es ihnen ermög­li­chen, ihre Inter­es­sen eigen­mäch­tig, selbst­ver­ant­wort­lich und selbst­be­stimmt zu vertreten. 

Im 17 Jahr­hun­dert eta­blier­te es sich, in Her­ren­ho­sen und Jacken Taschen für Werk­zeug und Mün­zen ein­zu­nä­hen. Für Damen­klei­dung setz­te sich die inte­grier­te Tasche nicht durch. Wozu auch? Frau­en soll­ten sich über­wie­gend im häus­li­chen Bereich auf­hal­ten. Damit ent­fiel auch die Not­wen­dig­keit, Gegen­stän­de bei sich zu tra­gen. Vie­le Frau­en behal­fen sich mit Beu­teln, die sie unter ihrem Rock tru­gen und der durch Öff­nun­gen an den Sei­ten­näh­ten erreich­bar war. Die Suf­fra­get­ten, Frau­en der ers­ten gro­ßen Eman­zi­pa­ti­ons­be­we­gung, näh­ten sich als Zei­chen ihrer Selbst­be­stimmt­heit Taschen in und an ihre Klei­dung. Die Bot­schaft: Wer Taschen mit genug Platz für Geld und nütz­li­che Gegen­stän­de besitzt, ist unab­hän­gig und hat die Hän­de frei. Mit mäßi­gem Erfolg, denn bei Frau­en­klei­dung domi­niert bis heu­te die Ästhe­tik vor der Funk­tio­na­li­tät und gut gefüll­te Frau­en­ta­schen ver­der­ben ein­fach die weib­li­che Sil­hou­et­te. Hier kommt die Hand­ta­sche ins Spiel: denn kann man aus der Not eine schö­ne­re Tugend machen?

Vive le sac

Natür­lich wol­len wir Frau­en ger­ne unab­hän­gig sein. Dazu ist es unver­zicht­bar, alles Not­wen­di­ge mit uns zu füh­ren. Wie viel nötig ist, bestimmt die Trä­ge­rin und man­che Hand­ta­schen sind wah­re leder­ne Schatz­kam­mern mit einem uner­schöpf­li­chen Reser­voir an weib­li­cher Über­le­bens­aus­stat­tung. Und da jeder Tag oder Anlass ande­re Her­aus­for­de­run­gen stellt, ist es nur kon­se­quent, dass es Hand­ta­schen in allen Grö­ßen, For­men und Far­ben gibt. Den Nut­zen die­ses prak­ti­schen Acces­soires haben inzwi­schen auch Män­ner erkannt. Heu­te tra­gen sie selbst­be­wusst Hand­ta­schen, die nichts mehr mit den der­einst trau­rig von Hand­ge­len­ken bau­meln­den Män­ner-Täsch­chen gemein haben, son­dern bewusst modi­sche Akzen­te set­zen – auch eine Form der Emanzipation.

Und wäh­rend an der Män­ner­front die Hand­ta­sche Ein­zug in die Gar­de­ro­be hält, kämp­fen Frau­en unter dem Hash­tag #wewant­po­ckets in den sozia­len Medi­en wei­ter­hin für mehr Taschen­ge­rech­tig­keit. Denn obwohl Mün­zen zuneh­mend durch Bezahl­kar­ten und das Smart­phone ersetzt wer­den, wol­len auch die­se Bezah­lungs­mit­tel ver­staut wer­den, falls mal kei­ne Hand­ta­sche zur Hand sein sollte.

Erstaun­lich, dass es die Hosen­ta­sche bis heu­te geschafft hat, ihren Ruf als Sym­bol der Selbst­be­stimmt­heit zu behal­ten. In die­sem Sin­ne wün­schen wir allen stets vol­le Taschen mit den Din­gen, die sie am meis­ten brau­chen oder schät­zen und freu­en uns, wenn wir mit unse­rem Griff in die Tasche hel­fen konn­ten, den Orga­ni­sa­tio­nen und Ver­ei­nen mehr Auto­no­mie zu schenken.